P. Toni Moritz

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Ist es die Marksburg?

Nein! Es ist Burg Rheinfels.

Das Gemälde stammt von Dillich, der das Zeitgeschehen ohne Übertreibung sehr realistisch aufgezeichnet hat.
Die Burg Rheinfels wurde 1245 über St. Goar erbaut. Erbauer war Diether V. von Katzenelnbogen.
Sie ähnelte damals noch der Marksburg. 1255 überstand sie erfolgreich eine Belagerung durch das Heer des Rheinischen Städtebundes.
Von nun an galt sie als uneinnehmbar. 1657 wurde sie zu einer umfangreichen Festung ausgebaut.
Als im Jahre 1693 französische Truppen die Burg mit 28000 Soldaten zweimal angriffen, hatte man nur 3000 Verteidiger entgegenzusetzen. Aber die Festung behauptete sich, es starben 4.000 Franzosen und 6.500 wurden verwundet, die eigenen Verluste waren 564 Tote und 885 Verwundete.

Bedingt durch immer bessere Waffen und Techniken konnte man die Festung im 7 jährigen Krieg (1756-1763) nicht mehr erfolgreich verteidigen. Den französischen Revolutionstruppen gelang es die Burg zu besetzen.

Hier finden wir einen entscheidenden Hinweis, warum die Marksburg unzerstört blieb. Es heißt: "Die Bewohner der Marksburg hatten schon vor der 6 Wochen dauernden Belagerung von Rheinfels den Franzosen gehuldigt, so dass Braubach und die Marksburg keine Belagerung erlitten".
Statt gehuldigt könnte man auch ergeben sagen, denn was anderes blieb der Besatzung der Marksburg auch nicht übrig, die meisten Waffen auf der Burg waren zu dieser Zeit nicht zu gebrauchen und so verdanken wir diesem Zustand heute noch eine unzerstörte Burg. (siehe bei Historisches: Die Maksburg - 100 Jahre ohne Waffen)
Die Verteidung der Rheinfels wurde der Burg zum Verhängnis. Die Franzosen sprengten 1796 die vorgelagerten Festungswerke und 1797 Schloss und Bergfried. Ihr ehemals stolzes Aussehen fristetete sie nun als Ruine, bis 1812 - als französischer Besitz - ein St. Goarer Kaufmann sie kaufte. Wer heute noch Reste der Burg Rheinfels besichtigen will, muss nach Ehrenbreitstein fahren und sich die Festung, die 1801 ebenfalls von den französischen Revolutionstruppen zerstört wurde ansehen, denn das Material zum Neubau hat der preußische Festungsbaumeister Carl Schnitzler von dem St. Goarer Kaufmann erworben. 1817 wurde in 11jähriger Bauzeit die Festung Ehrenbreitstein neu errichtet.

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